Noch vor wenigen Monaten hätte nahezu jede(r) im Partnerschaftsverein gesagt: „Das Jahr, in dem wir nicht zum Téléthon nach Aubigny fahren, muss erst noch erfunden werden!“ Et voilà, schon ist dieses Jahr gekommen!
Eigentlich wäre an diesem Wochenende wieder eine Vlothoer Delegation in der Partnerstadt gewesen, um an der Wohltätigkeitsaktion zugunsten der Erforschung genetisch bedingter Erkrankungen bei Kindern teilzunehmen – wie seit mehr als 20 Jahren. Weil eine 23. Téléthon-Fahrt dieses Jahr nicht möglich war, hatten sich die Partnerschaftsvereine in beiden Städten etwas Besonderes ausgedacht. Und es wurde ein Volltreffer!
„C’était magnifique!“
Am gestrigen Samstagabend trafen sich einige Vereinsmitglieder beider Städte mit Aubignys Bürgermeisterin Laurence Renier und Vlothos Bürgermeister Rocco Wilken zu einem virtuellen Treffen. Über mehr als eine Stunde hinweg plauderten die neun Anwesenden (neben den Stadtoberhäuptern waren es Heike Begemann-Dröge, Florence Semence, Cathy Daugu, Christine Stöpel, Andrea Wilken, Inge Wienecke und Ulrich Klose) fröhlich über dies und jenes. Laurence Renier freute sich danach in einem Facebook-Post: „Ce soir nous avons un peu voyagé grâce à la visio“ (Heute Abend konnten wir dank einer Online-Konferenz eine kleine Reise unternehmen). Vlothos Partnerschaftsvereinsvorsitzende Heike Begemann-Dröge bekräftigte: „C’était magnifique“ (Das war großartig).
Auch wenn es keine Besuchsfahrt gab, hat der Vlothoer Verein trotzdem wieder einen neuen Vlotho-Kalender erstellt und ihn zugunsten des Téléthon verkauft. Heike Begemann-Dröge gab während der Online-Konferenz bekannt, dass ein durchaus stattlicher Betrag dabei erlöst wurde. Insgesamt wird der Vlothoer Partnerschaftsverein 800 Euro nach Aubigny überweisen. Das freute nicht nur die Albinienser Vereinsvorsitzende Florence Semence!
Keine Téléthon-Markt, aber viele Aktivitäten
Einen Téléthon-Markt in der Albinienser Innenstadt gebe es dieses Jahr nicht, berichteten Cathy Daugu und Laurence Renier. Die Téléthon-Organisation AFM sei auf dem regulären Markt am Samstag aber mit einem Informationsstand vertreten gewesen. Dort konnten die örtlichen Vereine und die Bürgerinnen und Bürger auch ihre Spenden hinterlassen. Trotz der in Frankreich sehr strikten Ausgangsbeschränkungen entfalteten viele Organisationen dort wieder kraftvolle Aktivitäten für den guten Zweck. Die Bürgermeisterin berichtete, dass beispielsweise die Feuerwehrleute mehr als 2.500 Euro gesammelt hätten. Die „pompiers“ hatten verschiedene kulinarische Spezialitäten wie „Tête de veaux“ (Kalbskopf) und „Boudin“ (spezielle Bratwürste, die es in hell und dunkel gibt) verkauft.
Natürlich nahm auch die aktuelle Situation breiten Raum in der Unterhaltung ein. Wie kommen Aubigny und Vlotho durch die Corona-Pandemie? Hier teilten vor allem Laurence Renier und Rocco Wilken ihre durchaus unterschiedlichen Erfahrungen. Von der Information über statistische Daten über die Situation des Gesundheitswesens bis hin zur Frage, wie der Unterricht in den Schulen gestaltet wird, hatten beide ganz Unterschiedliches zu berichten.
Und wie geht es weiter? Darin waren sich alle Anwesenden einig: Wenn wir geduldig sind, Maske tragen, Abstand halten und – soweit es uns möglich sein wird – die nahenden Impfmöglichkeiten nutzen, stehen die Chancen gut, dass wir uns im kommenden Jahr wieder persönlich in einer der beiden Partnerstädte treffen können.
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