Ein üppiges Mahl folgte auf das andere.
Aktivitäten, Aubigny, Besuchsfahrt

Käse, Wein, ein Hauch Savoir vivre – und Sylvie und Claude!

Wie schön, dass es 36 Jahren Städtepartnerschaft immer noch rundum gelungene „Premieren“ gibt! Den folgenden Bericht über ihre erste Fahrt mit dem Partnerschaftsverein nach Aubigny vom 29. Mai bis zum 1. Juni 2025, den sie zuerst auf ihrem Facebook-Profil veröffentlicht hat, hat uns Almut Schwartze freundlicherweise zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt.

Wir bedanken uns dafür herzlich und freuen uns auf viele weitere deutsch-französische Begegnungen ihrer Beteiligung!


Almut (M.) mit ihren Gastgeberinnen und Gastgebern Sylvie und Claude.
Almut (M.) mit ihren Gastgeberinnen und Gastgebern Sylvie und Claude.

Mach’ mal was Beklopptes, Almut!

Setz’ dich einen ganzen Tag lang in einen Bus, logiere bei einer vollkommen unbekannten Gastfamilie, mit der du keine einzige Sprache teilst, und nach zwei Tagen Aufenthalt folgt der gleiche Ritt nach Hause.

Aubigny-sur-Nere 0 ein Ort, der mich seit meiner Jugend begleitet. Unsere Partnerstadt eben. Aber bin ich frankophil? Kein bisschen. Okay, mit Käse, Wein und einem Hauch Savoir vivre komm’ ich schon gut zurecht. Hoffentlich werden diese Vorurteile wahr!

Sylvie und Claude empfangen mich nach relativ kurzweiliger Fahrt herzlich. Mir wird mein Zimmer gezeigt und Sylvies Fürsorge kommt mehr und mehr durch. Es gibt Quiche Lorraine und Salat, dazu Rotwein. Danach Erdbeeren, das Schälchen so voll und zuckrig wie bei Omma. Signale meinerseits, dass es genug sei, werden freundlich ignoriert. Jedesmal, übrigens.

Der erste kurze Abend ist katastrophal anstrengend, wir entwickeln unser “Franglais”, das sich als adäquate Kommunikation herausstellt und im Lauf der nächsten Tage perfektioniert werden wird.

Wann ich zum Frühstück kommen darf? Komm, wenn du den Kaffee riechst!

Cafe au lait, Brot mit selbstgemachter Melonenmarmelade und dann ab nach Guédelon. Es ist heiß, interessant und außerhalb des Raum-Zeit-Kontinuums. In jeder Hinsicht. Bis ich den liebevoll gepackten Proviant von Sylvie begutachte. Ich hätte 4-5 Tage in Guédelon bleiben können. Circa.
Chauffeur Claude, mein immer verschmitzt aussehender Lieblingsfranzose, holt mich dann aber doch wieder ab.

Ohne schottisches Ambiente geht es in Aubigny nicht.
Ohne schottisches Ambiente geht es in Aubigny nicht.

Kaum sitze ich “zu Hause” am Tisch, kommt Sylvie mit ihrer wundervollen mütterlichen Weichheit, ihrer Wärme, ihren unglaublich lieben Augen und drückt mich. Und drückt mich weiter. Ich versinke und lasse mich knuddeln und knutschen und weine ein bisschen.

Dankbar und gerührt. Ich kann es zwar sprachlich nicht rüberbringen, aber vielleicht geht doch ganz viel ohne Worte und ist dadurch sogar noch tiefer?
Markttag! Beeindruckend groß, gut sortiert und gut besucht. Claude erklärt mir, seinem “jeune fille”, ganz nebenbei Geschichtliches, zeigt mir die wichtigsten Gebäude, und da er Vorsitzender des Partnerschaftsvereins Aubigny – Haddington ist, bekomme ich mitten in Frankreich auch erstaunlich viele schottische Eindrücke präsentiert.

Nachmittags machen wir drei einen Ausflug nach Briare. Dort befindet sich eine wasserführende Brücke über die Loire, gebaut von Auguste Eiffel. Beeindruckend, und beeindruckend heiß ist es auch. Aber ein Eis geht immer – bezahlen darf ich nicht. Non Non Non.

Inzwischen verstehe ich deutlich mehr französisch und Sylvie spricht deutlich mehr Englisch. Wir sind das perfekte Tandem.
Entenbrustfilet vom Grill, Kartoffeln mit Kräutern, Rhabarberkuchen. Vorurteile bestätigt.

Ich muss packen, es klopft an der offenen Tür. Claude überreicht mir eine Flasche Wein und ein Geschenk. Erst zu Hause aufmachen, Sürpriese!

Der letzte Abend in großer französisch-deutscher Runde ist kurzweilig und sehr französisch. Akkordeon, Chansons, Fromage et Vin.

Ich denke nicht an den Abschied. Mag ich nicht.

Claude fährt morgens um 7.00 zum Bäcker und kauft Baguette. Meins für die Fahrt wird gepimpt, eins ist für Leo, meinen Sohn. Erzähl solchen Menschen nicht, dass dein Sohn Brot liebt und du ihm Baguette mitbringen sollst!

Eine selbstgekochte Marmelade obendrauf und folgende Worte: Almüt, sag deinem Sohn, dass er jetzt französische Grosseltern hat!

Wir sehen uns nächstes Jahr in Vlotho. Hoffentlich.

Ein Gedanke zu „Käse, Wein, ein Hauch Savoir vivre – und Sylvie und Claude!“

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