„Es lebe die Städtepartnerschaft zwischen Vlotho und Aubigny!“, rief François Gresset, stellvertretender Bürgermeister von Aubigny-sur-Nère, am Samstagabend im Festsaal von Vlothos Partnerstadt aus. Dort feierten Deutsche und Franzosen den Abschluss des diesjährigen Partnerschafsbesuchs in Aubigny.
Am Himmelfahrtstag waren 22 Mitglieder und Freunde des Partnerschaftsvereins Vlotho – Aubigny – darunter sieben Jugendliche – in die 6.000-Einwohner-Stadt in Zentralfrankreich gereist. Dort wurden sie von Gastfamilien empfangen, mit denen sie bis zum Sonntag, 1. Juni, erlebnisreiche Tage verbrachten. Gerade die erwachsenen Mitreisenden frischten dabei ihre teilweise bereits seit Jahrzehnten bestehenden Freundschaften mit „ihren“ Gastfamilien auf. Auch die Jugendlichen kamen in Familien unter und erlebten dort mit gleichaltrigen Jungen und Mädchen den Alltag im westlichen Nachbarland von Deutschland.
Bus-Ausflug zu einem Burg-Neubau
Der Partnerschaftsverein in Aubigny hatte für das lange Wochenende ein abwechslungsreiches Programm vorbereitet. Gleich am Freitag führte ein Bus-Ausflug ins etwa eineinhalb Stunden entfernte Guédelon, östlich von Aubigny im Département Yonne gelegen. Dort eröffnet sich den Besucherinnen und Besuchern eine außergewöhnliche Attraktion: Ein großes Team von experimentellen Archäologen sowie Handwerkerinnen und Handwerkern errichten dort seit mehr als 25 Jahren eine Burg, wie sie 13. Jahrhundert gebaut worden wäre.
Mittlerweile ist in dem in einem ausgedehnten Waldgelände gelegenen alten Steinbruch eine weitgehend komplette Burg in Form eines unregelmäßigen Fünfecks entstanden. Das Besondere an dem Projekt ist, dass für die Bauarbeiten ausnahmslos Materialien und Technologien zum Einsatz kommen, die im 13. Jahrhundert bereits bekannt waren. Für die Handwerkerinnen und Handwerker bedeutet dies nach wie vor, dass sie viele Techniken erst wieder „erfinden“ müssen, weil sie in Vergessenheit geraten sind.
Vlothoer Vereinsvorsitzende verabschiedete sich
Den Samstag verbrachten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in ihren Gastfamilien und unternahmen individuelle Aktivitäten. Abends schloss sich dann das Abschlussfest im „Salle des fêtes“ an, bei dem sogar zu folkloristischer Akkordeonmusik getanzt wurde.
Zu Beginn hatten die Vorsitzenden der Partnerschaftsvereine auf deutscher und französischer Seite, Florence Semence und Heike Begemann-Dröge, kurz auf die Bedeutung der seit 37 Jahren bestehenden Städtepartnerschaft verwiesen. Die Vlothoer Vereinsvorsitzende nutzte die Gelegenheit, sich persönlich von den französischen Freunden in ihrer derzeitigen Funktion zu verabschieden. Sie hatte bereits bei der Mitgliederversammlung im vorigen Jahr in Vlotho angekündigt, nicht wieder für das Vorsitzendenamt zu kandidieren. Somit wird die Albinienser Besuchsgruppe, die im kommenden Jahr am Himmelfahrtswochenende nach Vlotho reisen wird, von einem neuen Vorstandsteam empfangen werden.